22 Jul 2012


40 years Free Trade Agreement Switzerland - European Economic Community

Prof. Thomas Cottier was in the news of Schweizer Fernsehen, the Swiss national TV channel. He participated in a programme on the 40th anniversary of the signature of the Free Trade Agreement between Switzerland and the European Economic Community.

Tagesschau, Schweizer Fernsehen, 22. Juli 2012

Vor 40 Jahren setzte der damalige Volkswirtschaftsminister, Bundesrat Ernst Brugger, in Brüssel seine Unterschrift unter das Freihandelsabkommen mit der damaligen Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), der Vorgängerorganisation der heutigen EU.
Mit dem Abbau von Zöllen und Mengenbeschränkungen war das Vertragswerk der eigentliche Startschuss für einen gemeinsamen europäischen Markt. Trotz des zurzeit eher frostigen Klimas zwischen Bern und Brüssel – bis heute eine Erfolgsgeschichte.

Eine Win-Win-Situation
1972 ist Europa im Umbruch. Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft wird erweitert. Neu macht auch Grossbritannien im Bündnis mit. Die Schweiz stand damit unter Zugzwang. Um wirtschaftlich nicht ins Hintertreffen zu geraten, wagt der Bundesrat die Annäherung. Und wird dabei auch vom Volk getragen.
Über 72 Prozent der Schweizer heissen das Freihandelsabkommen in der Abstimmung gut.
Jan Atteslander vom Wirtschaftsdachverband Economiesuisse hat anlässlich des 40-Jahre-Jubliäums eine Broschüre zum Freihandelsabkommen mit prominenten Gastbeiträgen zusammengestellt. Sein Fazit: «Auf der Basis dieses Abkommens konnten die Wirtschaftsbeziehungen laufend verbessert werden.» Davon hätten beide Seiten profitiert.

Keine einfache Beziehung
Das Verhältnis zwischen der Schweiz und Europa war und bleibt aber nicht ungetrübt: «Die Schweiz reklamierte immer eine Sonderrolle, die Brüssel nicht passte», sagt Thomas Cottier, Wirtschaftsvölkerrechtler an der Universität Bern.
Der Knackpunkt ist vor allem die Anpassung an das europäische Recht. Hier stellt die EU neue Forderungen auf, die die Schweiz nur ungern erfüllt. Die Debatte, darüber wie die Schweiz ihr Verhältnis zu Europa, in Zukunft gestalten will, ist am Laufen und dürfte noch eine ganze Weile andauern.